Holzernte erreicht Zehnjahrestief

Die Schweizer Holzernte war auch 2016 rückläufig. Mit insgesamt 4,46 Millionen Kubikmetern wurde 2 Prozent weniger Holz geerntet als im Vorjahr. Über die letzten zehn Jahre gesehen erreichte die Holzerntemenge damit ihren Tiefpunkt. Die wirtschaftliche Lage der Schweizer Forstbetriebe blieb auch 2016 weiter angespannt. Dies geht aus der Forststatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) sowie dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz des Bundesamts für Umwelt (BAFU) hervor.

Bei einer Holzernte von 4,46 Millionen m3 betrug die Abnahme zum Vorjahr 93"000 m3 oder 2,1 Prozent. Das Stammholz (2,21 Mio. m3), als mengenmässig wichtigstes Sortiment, verzeichnete mit einem Minus von 4 Prozent gegenüber 2015 den deutlichsten Rückgang. Beim Energieholz (1,74 Mio. m3), dem mengenmässig zweitwichtigsten Sortiment, lag die Holzernte leicht im Plus (+1%). Teilt man das Energieholz in Hackschnitzel und Stückholz auf, zeigt sich die folgende Entwicklung: Die Menge an geerntetem Energie-Hackholz folgte dem steigenden Trend weiter und lag 2016 erstmals bei 0,99 Millionen m3 (+6,5%). Demgegenüber verzeichnete die Ernte des Energie-Stückholzes einen Rückgang (-6%) und fiel auf ein Zehnjahrestief. Als drittwichtigstes Sortiment blieb das Industrieholz unverändert. Der seit längerem anhaltende Trend, nämlich die Verschiebung vom Stammholz- zu Energieholzsortimenten, setzte sich damit auch 2016 fort.

 

Erntesituation im Privatwald stabilisierte sich

Die stark rückläufige Entwicklung zwischen 2014 und 2015 der Holzernte im Privatwald (-16%) stabilisierte sich letztes Jahr bei 1,43 Millionen m3 (-1%). In den öffentlichen Wäldern hingegen (v.a. Gemeinden, Bürgergemeinden und Korporationen) wurde 2016 mit 3,02 Millionen m3 weniger Holz eingeschlagen (-2,5%). Forstbetriebe (betrieblich organisierte Einheiten) und der Kleinwald (betrieblich nicht organisiert) teilten sich die Holzernte ungefähr je zur Hälfte auf. Die höchsten Holzerntemengen erzielten die Kantone Bern (853"000 m3, +5,5%), Waadt (398"500 m3, -8,5%) und Zürich (371"000 m3, -9%).

 

Finanzielle Situation der Forstbetriebe bleibt angespannt

Im letzten Jahr sind die Rohholzpreise, die wichtigste Einnahmequelle der Schweizer Forstbetriebe, gemäss dem Landesindex der Produzentenpreise um 1,7 Prozent gesunken. Beides, die Betriebseinnahmen (495 Mio. Fr.) wie auch die Betriebsausgaben (530 Mio. Fr.) reduzierten sich 2016 gegenüber dem Vorjahr um je 25 Millionen Franken. Dies ist sowohl auf die tieferen Holzpreise, als auch auf die vermehrte Vermarktung von Energieholz auf Kosten von wertvollerem Stammholz zurückzuführen. Wie bereits im Vorjahr verbuchte die Mehrheit der Schweizer Forstbetriebe ein Defizit. Schweizweit ergab sich eine Unterdeckung von 35 Millionen Franken.

 

Holzernte bleibt defizitär

Das forstwirtschaftliche Testbetriebsnetz (160 ausgewählte Forstbetriebe) weist für 2016 in der Waldbewirtschaftung (Holzeinschlag und Waldpflege) ein Minus von 64 Franken pro Hektare aus. Trotz tieferer Kosten für den Holzeinschlag fehlten den Testbetrieben für die Holzernte rund fünf Franken pro m3. Einzig in den Forstzonen Mittelland und Jura konnte die Holzernte 2016, vor Abzug der übrigen Betriebskosten (u.a. Waldpflege, Erschliessung oder Verwaltung), kostendeckend betrieben werden. Die Erbringung von Dienstleistungen, wie beispielsweise Kommunalarbeiten oder Spezialholzerei in Gärten, war 2016 wiederum für die Mehrheit der Testbetriebe ein kostendeckendes Geschäft.

Quelle: Bundesamt für Statistik, 20.7.2017

 

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Beton aus Holz

Forschende des Nationalen Forschungsprogramms "Ressource Holz" haben einen Beton entwickelt, der zu einem grossen Teil aus Holz besteht. Der Baustoff bietet der Bauindustrie neue Möglichkeiten und basiert zudem stark auf erneuerbaren Ressourcen. Bis zur Anwendung in der Praxis ist es aber noch weit.

Häuser werden aus Holz gebaut, so wie früher – oder aus Beton, so wie heute. Um zu bauen für morgen, verbindet man die beiden Konstruktionsweisen: Solche Hybridbauten, die Holz- und Betonelemente miteinander kombinieren, werden in der zeitgenössischen Architektur immer beliebter.

Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms "Ressource Holz" (NFP 66) haben Schweizer Forschende nun einen noch radikaleren Ansatz entwickelt, um Holz und Beton zu verschmelzen: Sie stellen einen tragfähigen Beton her, der selbst zu einem grossen Teil aus Holz besteht – in manchen Mischungen hat das Holz einen Volumenanteil von über 50 Prozent.

 

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Foto: Eine 8 Meter lange Holz- und Holzzement-Verbundplatte wird in einem Projekt des Nationalen Forschungsprogramms 66 "Ressource Holz" an der Hochschule für Technik und Architektur in Freiburg getestet. Obwohl sie nur einen Drittel einer gleich belastbaren, normalen Betonplatte wiegt, könnte diese neue Art von Verbundwerkstoff grundsätzlich in Wohn- und Bürogebäuden eingesetzt werden. (HES-SO Fribourg)